MENSCHENHANDEL: Auf dem Boulevard der Zerstörten Träume
In diesem Buch geht es um den Menschenhandel. Doch was genauversteht man eigentlich unter dem Begriff „Menschenhandel”?Der grenzüberschreitende illegale Handel mit der „Ware” Menschwird als Menschenhandel (engl.human trafficking) bezeichnet. DieDefinition wurde im sogenannten „Palermo Protokoll”, dem Zusatz- rotokoll zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen diegrenzüberschreitende organisierte Kriminalität, im Jahre 2000 schrift-lich festgehalten und ist seit 2003 rechtmäßig in Kraft.Im Zusatzprotokoll der Vereinten Nationen zur Verhütung, Be- ämpfung und Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere desFrauen- und Kinderhandels, wird Menschenhandel wie folgt definiert:„Menschenhandel meint die Anwerbung, Beförderung, Verbrin-gung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Andro-hung oder Anwendung von Gewalt oder anderer Form der Nötigung,durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oderEntgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung desEinverständnisses der Person, die Gewalt über eine andere Personhat, zum Zweck der Ausbeutung. Ausbeutung umfasst mindestensdie Ausnutzung der Prostitution anderer oder andere Formen sexu-eller Ausbeutung, Zwangsarbeit oder Zwangsdienstbarkeit, Sklave-rei oder sklavenähnliche Praktiken, Leibeigenschaft oder die Entnahmevon Körperorganen.”Diese förmliche Definition erscheint auf den ersten Blick komplexsowie distanziert und emotionslos angesichts der hochbrisantenLage in der sich die Betroffenen befinden und über die wir an die-ser Stelle berichten werden.Kurz gesagt, illegaler Menschenhandel liegt vor, wenn Menschenin der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat oder ihr Landverlassen und dann aber, am Ziel angekommen, unter ausbeuteri-schen Bedingungen unfreiwillig einem Gewerbe nachgehen müs-sen, was vorher so nicht vereinbart wurde.
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